Jahresprogramm 2024

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30 Jahre Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Das Jahresprogramm 2024
 

Bis 28. April 2024
Jens Harder
THE STORY OF PLANET A
14 Milliarden Jahre Erdgeschichte im Comic
Erzhalle

Vom Urknall bis zur fernen Zukunft: Jens Harder erzählt die Geschichte unseres Planeten in einer eindrucksvollen Comic-Trilogie. Eine wahre Enzyklopädie der Erde ist so entstanden. Keines der Bilder ist erfunden: Jens Harder hat sie in jahrelanger Recherchearbeit gefunden und zu einem gigantischen Bildmosaik zusammengefügt. Seine preisgekrönte Bild-Geschichte ist nun, erstmals in Deutschland und Europa, als Gesamtschau zu erleben – verlängert bis zum 28. April 2024!

 

Bis 18. August 2024
DER DEUTSCHE FILM
1895 bis Heute
Gebläsehalle und Verdichterhalle

Noch nie wurde es unternommen, nun ist es Wirklichkeit: Die Gebläsehalle der Völklinger Hütte mit ihren Schwungrädern der Geschichte begeistert Medien wie Publikum als ebenso bedeutsamer wie auratischer Schauplatz der bislang größten Gesamtschau zum deutschen Film. Die multimediale Ausstellung spannt den Bogen vom legendären „Wintergartenprogramm“ der Gebrüder Skladanowsky am 1. November 1895 über den frühen Stummfilm und Tonfilm bis zu aktuellen Formaten und Filmproduktionen von 2023 wie „Das Lehrerzimmer“, nominiert für den „Auslands-Oscar“ 2024.

100 Großleinwände und 30 Monitore sowie mehr als 350 Exponate von Filmkameras und Projektoren über Drehbücher und Kostüme bis hin zu Starpostkarten laden ein zum Durchwandern einer einzigartigen Filmlandschaft. Die 128 Jahre deutscher Filmgeschichte verdichten sich in dieser Schau zugleich zu einer veritablen Kultur- und Zeitgeschichte Deutschlands im 20. und 21. Jahrhundert – mit zahlreichen Bezügen auf das weltweite Filmschaffen.

Eine Ausstellung des Weltkulturerbes Völklinger Hütte in Kooperation mit der Deutschen Kinemathek, Berlin

 

 

28. April 2024 – 10. November 2024
7. URBAN ART BIENNALE
Möllerhalle, Sinteranlage und Freigelände 

Pressekonferenz: Donnerstag, 25. April 2024 um 11 Uhr
Eröffnung: Sonntag, 28. April 2024 um 15 Uhr

Die Urban Art Biennale des Weltkulturerbes Völklinger Hütte ist weltweit eine der größten Werkschauen dieser anarchischen Kunstform jenseits herkömmlicher White Cube-Ästhetik. Seit 2011 wird alle zwei Jahre das gesamte Areal der Völklinger Hütte zum kongenialen Dialogpartner für die Kunst, die sich aus Street Art und Graffiti entwickelt hat. 2024 liegt der Fokus neben politischen in situ-Arbeiten insbesondere auf partizipativen Urban-Art-Projekten. Neu wird diesmal auch die Brennerbühne im obersten Geschoss der Sinteranlage Teil des umfangreichen Parcours sein.

In Kooperation mit Constellations Metz, Le Mur, Luxemburg und den Städten Nancy, Verviers und Liège im Rahmen des INTERREG-Projektes GRACE.

 

 

1. Juni 2024 – 1. September 2024
MAN & MINING
Globale Extraktion und die Folgen für Mensch und Natur
Erzhalle

Pressekonferenz: Mittwoch, 29. Mai 2024 um 11 Uhr
Eröffnung: Freitag, 31. Mai 2024 um 19 Uhr

Der Abbau von Rohstoffen wird angesichts einer stark wachsenden Weltbevölkerung und deren steigenden Konsumbedürfnissen zu einem immer größeren ökologischen, ökonomischen, politischen und sozialen Problem mit globalen Auswirkungen. Vor allem nicht nachhaltige Abbaupraktiken und die
Ausbeutung von Öko- und Gesellschaftssystemen führen zu massiven ökologischen und sozialen Belastungen, die heutige und zukünftige Generationen vor enorme Herausforderungen stellen. Zugleich wird die weltweite Versorgung mit Rohstoffen
immer schwieriger, zahlreiche Metalle werden z.B. für die Energiewende, d.h. für eine nachhaltige Energieversorgung mithilfe erneuerbarer Energien, benötigt. 

Die Ausstellung MAN AND MINING im Weltkulturerbes Völklinger Hütte nimmt sich des Themas Mensch und Extraktion an — dem Human-Faktor im Mining-Geschäft, der Ressource Mensch, die die industrielle Landnahme über und unter Tage
erst möglich macht. Ob es um den weiterhin erfolgenden Abbau von Erz und Kohle geht, der für das ehemalige Eisenwerk Völklinger Hütte existenzbegründend war, oder um die Extraktion von Gold, Silber, Mangan oder Lithium, das für heutige Elektro-Mobilität und elektronische Produkte wie etwa Tablets oder Smartphones zentral ist: Die Präsentation wählt dezidiert den Blickwinkel des in die Extraktion involvierten Menschen und deren Folgen.

MAN & MINING vereint in einer eigens für die Erzhalle entwickelten Ausstellungslandschaft Fotografien, Objektkunst und Rauminstallationen von Unknown Fields (AUS/UK), Danny Franzreb (A), Johnny Haglund (N), Pieter Hugo (ZA), Lu Guang (RC), Andrea Mancini (L), Lisa Rave (D), Sebastião Salgado (BR) und Gabriella Torres-Ferrer (PRI).

Eine Ausstellung des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, realisiert in Kooperation mit dem Museum der Arbeit Hamburg (Erste Ausstellungsstation: 17.11.2023-1.05.2024)

 

 

2. Juni 2024
UNESCO-WELTERBETAG
30 Jahre Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Erzplatz

Als Höhepunkt des Jubiläumjahres 30 Jahre Weltkulturerbe Völklinger Hütte findet die zentrale Veranstaltung des UNESCO-Welterbetages für Deutschland 2024 im Weltkulturerbe Völklinger Hütte statt. Gäste aus der ganzen Bundesrepublik feiern an diesem Tag im Saarland den UNESCO-Welterbegedanken.

In Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO-Kommission, Bonn

 

 

2.-13. Oktober 2024
FREISTIL FESTIVAL
Erzhalle

Das Freistil Festival der freien Szene Saar mit Akteur:innen aus der gesamten SaarLorLux-Region sowie der Bundesrepublik hat mittlerweile seinen festen Platz in der Erzhalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Neu hinzu kommt in diesem Jahr das bundesweite Deutsche Kinder-Theater-Fest, das am 10. Oktober im Rahmen des Freistil Festivals die Eröffnung seiner 10. Ausgabe feiern wird.

 

 

9. November 2024 – 17. August 2025
THE TRUE SIZE OF AFRICA
Transkontinentale Perspektiven
Gebläsehalle und Verdichterhalle

Pressekonferenz: Donnerstag, 7. November 2024 um 11 Uhr
Eröffnungsfeier: Freitag, 8. November 2024 um 18.30 Uhr

„Hier ruht in Gott mein lieber N*** I Chim Bebe I gestorben 1912 im Alter von 26 Jahren“. Die Grabinschrift für den in der westafrikanischen Kolonie Togo Geborenen auf dem Alten Friedhof von Saarlouis zeigt, wie nahe Afrika ist – auch im Saarland. Obwohl schon die Getreidekammern des Römischen Reiches in Nordafrika zu finden sind, wird der Kontinent Afrika seit den Zeiten von Mercator auf Karten systematisch verkleinert dargestellt und bis heute in seiner geographischen Größe sowie globalgeschichtlichen Bedeutung unterschätzt – trotz seiner prähistorischen Rolle als Wiege der Menschheit. Dipo Faloyin schreibt in seinem Buch „Africa is not a country“: „Das Wichtigste ist, zu wissen, dass Afrika kein Land ist, sondern ein Kontinent mit 54 kulturell wie geographisch diversen Ländern.“

THE TRUE SIZE OF AFRICA erprobt die künstlerisch-kulturelle Annäherung an diesen riesigen Kontinent über stete Perspektivwechsel und kuratorische Vielstimmigkeit. Während ein MUSEUM OF MEMORABILITY (Museum der Denkwürdigkeiten) Afrika in Geschichte und Gegenwart vom kolonial geprägten Europa aus reflektiert, werfen Künstler:innen aus dem Kongo und Namibia ihren Blick auf europäische Privatsammlungen afrikanischer Skulpturen und Objekte und kuratieren deren Auftritt zwischen den Maschinen und Schwungrädern der Gebläsehalle. Leitidee ist eine methodische Blickumkehr. Die den realen wie zeitlichen Horizont verdunkelnde Industriemoderne Europas trifft auf eine vielgestaltig erhellende Kultur Afrikas. Signifikante Kunstwerke der letzten Jahrzehnte treffen auf eigens für die Schau realisierte Sound- und Rauminstallationen. So entsteht ein dichtes Netzwerk an Impulsen und Wahrnehmungsmöglichkeiten, die bestenfalls nachhaltig und vielschichtig THE TRUE SIZE OF AFRICA in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erlebbar machen.

Zu den eingeladenen Künstler:innen und Kurator:innen gehören u.a. Kader Attia (Berlin/Algier, Algerien), Memory Biwa (Windhoek, Namibia), Kaloki Nyamai (Nairobi, Kenia), Emeka Ogboh (Berlin/Lagos, Nigeria), Zineb Sedira (Paris/London/Algier, Algerien) und Géraldine Tobe (Kinshasa, Kongo).

In Kooperation mit dem Käthe-Hamburger-Kolleg zu kulturellen Praktiken der Reparation (CURE) der Universität des Saarlandes, Saarbrücken

 

 

Ganzjährig erlebbare Ausstellungen und Insitu-Installationen

Bis 28. September 2025
RÉMY MARKOWITSCH
We All (Except the Others)
Hängewagenwerkstatt

Kontamination von Natur und Kultur, Zwangsarbeit einst und jetzt, Hermann Röchling und sein Erbe: Der Schweizer Künstler Rémy Markowitsch beleuchtet und verdichtet Schlüsselthemen sowie signifikante Orte aus der Geschichte der Völklinger Hütte und der Stadt Völklingen in seiner Multimedia-Installation We All (Except the Others) in der historischen Hängewagenwerkstatt.

 

Bis 27. August 2028
BEWEGUNG MACHT GESCHICHTE
Zweite Etage Wasserhochbehälter

Das Eisenwerk Völklinger Hütte war ein pulsierendes Kraftzentrum:  Jeden Tag strömten im Schichttakt die Arbeiter:innen hinein- und hinaus. Ebenso kamen ständig Rohstoffe und Materialien in Völklingen an, während zugleich Eisen und Stahl in alle Himmelsrichtungen exportiert wurden. Die Ausstellung BEWEGUNG MACHT GESCHICHTE in der zweiten Etage des Wasserhochbehälters eröffnet bislang unbekannte Perspektiven auf die Rohstoff-, Menschen- und Produktströme, die elementar mit der Geschichte der Völklinger Hütte verbunden sind.

 

CHRISTIAN BOLTANSKI. LES TRAVAILLEURS FORCÉS

Erinnerungsort für die Zwangsarbeiter:innen der Völklinger Hütte
Sinteranlage

Boltanski Rauminstallation von 2018 ist ein Erinnerungsort für all die Menschen, die in zwei Weltkriegen Zwangsarbeit in der Völklinger Hütte verrichten mussten. Ein aufrüttelndes Kunstwerk, das die Erinnerung an diese Menschen wachhält.

 

CHRISTIAN BOLTANSKI. MEMOIRES
Erinnerungort für die Arbeiter:innen der Völklinger Hütte
Möllerhalle

Boltanskis Rauminstallation von 2020 mit Spinden aus verschiedenen Betriebsteilen der Hütte macht die Erinnerungen der Hüttenarbeiter des ehemaligen Eisenwerks hörbar und ermöglicht so, über erzählte Geschichte(n), eine besondere Annäherung an deren tägliche Arbeit und Erfahrung.

 

Ansprechpartner

ArminLiedinger

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Dr. Armin Leidinger

Kommunikation | Presse

Telefon: +49 (0) 6898 / 9 100 151
armin.leidinger@voelklinger-huette.org